Huflattich – Tussilago farfara
Die sonnige Pflanze meiner Kindheit

Huflattich

Wenn der Huflattich da ist...

Kröten im Frühling

...ist der Frühling auch nicht mehr weit.

junge Blätter

Schon sehr zeitig im Jahr schickt die Natur uns ihre Frühlingsboten. Die Schneeglöckchen, die Winterlinge, die Krokusse, sie alle strecken ihre Köpfchen zwischen dem noch hie und da liegenden Schnee zur Sonne empor.

Es gibt aber noch ein anderes, unscheinbares Pflänzchen, die mich alle Jahre wieder in meine Kindheit versetzt – den Huflattich. Die Knospen seiner Blüten werden schon im Herbst angelegt und warten den langen Winter über auf die ersten Sonnenstrahlen. Aber irgendwann werden die Pflanzen ungeduldig und lassen die Blüten erscheinen, lange bevor die ersten Blätter kommen. Die gelben Huflattichblüten setzen farbige Tupfer auf die noch kahlen Bodenflächen, Wegränder und Eisenbahndämme. Seine starken Triebe quetschen sich durch die kleinsten Fugen zwischen den Gehwegplatten. Aus der kahlen Erde sprießen plötzlich kleine leuchtende Blüten auf kurzen, behaarten und schuppigen Stängeln. Mit ihrem zarten Honigduft locken sie die ersten, eben aus dem Winterschlaf erwachten Bienen.

Wenn die Samenbildung abgeschlossen ist, finden wir an der Stelle der gelben Blüten kleine Pusteblumen. Und dann kommen auch die Blätter, denen der Huflattich seinen deutschen Namen verdankt, weil sie in ihrer Form an den Huf des Pferdes erinnern.

„Der Name ist Programm“ - für Huflattich gilt es wirklich. Seine lateinische Bezeichnung Tussilago farfara verweist auf die hustenlindernde Wirkung der Pflanze. Tussilago bedeutet „Hustenvertreiber“. Tatsächlich gehört Huflattich zu den altbekannten Pflanzen, die zur Behandlung von Reizhusten verwendet und für seine schleimlösende Wirkung geschätzt wird. Auch heute finden wir Huflattich in vielen Kräutermischungen zur Behandlung der Atemwegserkrankungen, wenn auch mit der Anmerkung, dass seine Anwendung auf 6 Wochen im Jahr eingeschränkt werden sollte. Der zweite Teil des lateinischen Namens farfara steht für „mehltragend“ und bezieht sich auf die mit weißen Härchen bedeckte Blattunterseite, die wie mit Mehl bestäubt aussieht.

Schon als kleines Mädchen hielt ich morgens, auf dem Weg zur Schule, immer Ausschau nach den gelb leuchtenden Köpfchen des Huflattichs. Als ich dann die ersten Blüten erblickte, wurde es so fröhlich und warm um mein Herz, ich musste die zarten Blüten freudig anlächeln. Und bis heute hat sich daran nichts geändert. Vielleicht wird es Ihnen auch so ergehen? Suchen sie nach den kleinen strahlenden Sonnen unter Ihren Füssen! Wenn der Huflattich da ist, ist der Frühling auch nicht mehr weit.